3. März 2010

De-Mail mal wieder

Category: Internet,Politik — Christian @ 21:52

Stell Dir vor es ist CeBIT und niemand geht hin. Oder, ich zumindest nicht. Schon seit drei oder vier Jahren nicht mehr. Die CeBIT ist zwar vielleicht noch die zentrale IT-Messe aber Spezialmessen wie die IFA oder IT-SA ziehen das Fachpublikum oft besser und gezielter an. Egal.

Eines der amüsanteren Themen  auf der CeBIT ist De-Mail, weil es ja da unten in Friedrichshafen am Bodensee so ein lustiges Pilotprojekt gibt. Amüsant vor allem, weil jeder seinen Senf dazugeben muss.

Die Zeit beispielsweise sieht De-Mail eher kritisch:

    „Ohnehin ist noch nicht ganz klar, warum sich die Bürger einen De-Mail-Account zulegen sollen. Schließlich profitieren davon vor allem Behörden, Banken und Versicherungen, die ihre Bescheide künftig elektronisch zustellen und so Porto sparen können. Die Kunden dagegen werden für den Versand von De-Mails voraussichtlich extra zahlen müssen […]“

Heise dagegen schließt sich aktuell den Jubelpersern an:

    „Internet-Provider, Behörden, Unternehmen und schließlich die Anwender haben auf der CeBIT ein positives Fazit zum sechsmonatigen Feldtest von DE-Mail in Friedrichshafen gezogen. […] Die größten Wünsche haben dabei die Behörden.“

Tja, ist mir schon klar, dass Behörden das toll finden. Bescheide nicht mehr per Post sondern per E-Mail. Und wenn der Bürger nicht rechtzeitig in seine Mailbox schaut dann hat der Bürger eben Pech gehabt. Den Harz4-Bescheid gibt es trotzdem nicht pünktlicher und um gegen den E-Mail Bescheid Widerspruch einzulegen muss dieser dann (rechtssicher) ausgedruckt werden.

Die spinnen doch, die gallischen Behörden.

2 Comments »

  1. Hallo,

    zum Thema rechtzeitig in den Postkasten schauen: Wie oft schaust Du denn in Deinen physikalischen Postkasten vor Deiner Wohnung/Haus? Falls nur alle Jubelwochen hast Du die gleichen Probleme bzgl. der Fristwahrung bei möglichen Widersprüchen.

    Und bei De-Mail hast Du noch den Vorteil Dir keinen Zugang anlegen zu müssen, eine Briefzustellung wird dem Gerichtsvollzieher notfalls auch bei nicht vorhandenen Briefkasten glücken.

    Comment by Nachfrager — 8. März 2010 @ 16:30

  2. In den Briefkasten schaue ich eigentlich jeden Abend wenn ich nach Hause komme. Und ich kann halt auch kucken, wenn das Internet gerade nicht funktioniert. Beispielsweise weil wegen 3-Strikes das Internet abgeklemmt wurde. Oder ich mach’s wie die ganzen Gerichtsvollzieherflüchtlinge und schraube alle Namensschilder ab 😉 Low Tech hat manchmal schon seine Vorteile.

    Zum Thema „nicht anlegen müssen“ … das geht wie bei Elster. Da wird ruck-zuck ein Zwang draus. Ebay -> Paypal. Staat -> De-Mail. Wirst Du sehen.

    Comment by Christian — 10. März 2010 @ 12:51

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