9. Mai 2010

PGP gehört jetzt Symantec

Category: Produkte — Christian @ 21:32

Symantec war einkaufen und PGP gehört jetzt Symantec. PGP, als Software von Phil Zimmermann entwickelt und als Firma mitgegründet, war lange Jahre ein Geschäftsbereich von Network Associates, wurde von NAI jedoch nicht konsequent weiterentwickelt. Die PGP-Software wurde deshalb zurückverkauft und ist jetzt bei Symantec gelandet. Zusammen mit den vorher von PGP gekauften Unternehmen Glück & Kanja Technology, Chosen Security und TC Trustcenter.

Tja, der Norton Virenscanner von Symantec heißt bei uns intern „die gelbe Gefahr“. Securityfocus … ein Schatten seiner selbst. Die ganzen Tools von Atstake wie LC5 … verschwunden. Die Symantec Firewalls (ganz früher Axent Raptor, dann Symantec Enterprise Firewall, zuletzt Symantec Gateway Security) … eingestellt.

Ich fürchte, mit PGP werde ich in Zukunft auch nicht mehr froh.

10 Comments »

  1. Ja das glaube ich auch, dass es nun mit dem PGP (leider) bergab gehen wird.

    Wüsstet du, dass die erste Version von PGP nicht lizenzfrei aus den USA exportiert werden könnte, da es ähnlich wie Waffen, unter das US-Exportgesetz fiel?

    Um die Exportbeschränkung zu umgehen, wurde der vollständige Quellcode 1995 in dem Buch „PGP Source Code and Internals“ von Phil Zimmermann veröffentlicht. Als Buch konnte die Software legal aus den USA exportiert werden. Es wurde von über 60 Freiwilligen per Hand abgetippt. Aus dem abgetippten Programmcode wurde dann eine international verfügbare Version von PGP (PGPi) kompiliert.

    Es ist schon noch schwachsinnig, was der Gesetzgeber sich dabei gedacht hat???

    Ich meine bei Waffen und co. kann ich es (noch) verstehen… ob wohl schon da ich meine Bedeken habe.
    Was geht dem Staat an ob ich ’ne verdammte Kanone exportieren will oder nicht!
    Denn was geht dem Staat an alles zu regulieren zu wollen…

    Ich frage mich was ist mal aus „Abe“ berühmten Spruch: „Government of the people, by the people, for the people.“ geworden?

    Comment by PowerShell — 17. Mai 2010 @ 08:03

  2. Ich weiß. Ich war damals bei Sun Microsystems in Deutschland und auf bestimmte Sun-eigene Software durften wir aus Deutschland nicht zugreifen, weil die starke Verschlüsselung enthalten hat.

    So schwachsinnig ist das aus Sicht des Gesetzgebers gar nicht. Die Strafverfolgungsbehörden meinen halt, sie müssen alles kontrollieren und überwachen wollen. In Deutschland hat zu dieser Zeit der Bundesinnenminister Kanther eine Regulierung der Verschlüsselung gefordert, nach der jeder der Verschlüsselung einsetzt einen Masterkey bei der Regierung hinterlegen müsse. Prof. Pfitzmann hat damals dazu die Satire Wie es zum SchlAG kam geschrieben. Heute rennt der völlig inkompetente BKA-Chef Ziercke auch rum und fordert eine Grundgesetzänderung, damit er Vorratsdaten speichern darf.

    Bei echten Waffen gilt halt zusätzlich das Gewaltmonopol des Staates. Was im Grunde heute auch nur noch bedeutet, wenn Du einen Polizisten zusammenschlägst ist das eine schwere Straftat, wenn der Polizist dich zusammenschlägt wird er von den Kollegen gedeckt und freigesprochen. Und beim Waffenexport geht es weniger um den Export an sich (Panzer nach Saudi-Arabien, Syrien oder Israel sind nach deutschem Recht ok) sondern um das wohin (Iran und Nordkorea sind beispielsweise böse).

    Ach und bei PGP, da kam zusätzlich dazu, dass die US-Domestic Version von PGP auf einen (in den USA) patentgeschützten aber lizenzierten Algorithmus von RSA zugegriffen hat. Der wiederum so nicht exportiert werden durfte. Für die PGPi-Version wurde dann eine effizientere Implementierung entwickelt (weil in Europa nicht patentgeschützt), die dann wiederum nicht in die USA importiert werden durfte wegen fehlender Lizenz von RSA. War schon lustig. Mit PGP durfte man aus den USA nicht raus, mit PGPi durfte man in die USA nicht rein. Und wenn man heute mit verschlüsselter Festplatte einreisen will, darf man als Nicht-US-Bürger festgehalten werden, bis man die Schlüssel bzw. das Passwort bekanntgibt.

    Comment by Christian — 17. Mai 2010 @ 14:17

  3. Oh ja ich kann dir ein Lied davon singen.
    Wir sind zu dritt in die USA eingereist. Wir hatten alle Notebooks dabei. Alle HDDs waren mit MS Bitlocker verschlüsselt. Ich als US Bürger bin links abgebogen in den Bereich Custom for US Citizen oder wie es heutzutage heisst „Homeland Security“. Alles no Problemo… 😎
    Die beiden anderen Schweizern Kollegen müssten Ihren Notebooks anlassen und ein „extra security check“ über sich ergehen lassen. Die beiden Notebook waren mit Biometrische Fingerprint Reader ausgestatt.
    Die müssten tatsächlich den Finger darüber swappen.
    Ansonsten wären die beiden Kollegen sicher immer noch dort oder würden an der kubanische Küste gratis „Ferien“ machen 👿

    Comment by PowerShell — 17. Mai 2010 @ 15:57

  4. Tja, Menschen- und Bürgerrechte gelten in den USA nur für US-Bürger und nicht für andere. Quasi wie in einem 3.Welt-Land.

    Comment by Christian — 17. Mai 2010 @ 16:27

  5. Tja was würde „unsere“ Präsident Osama ähmm ich meine selbstverständlich OBAMA dazu sagen???

    Wahrscheinlich würde er sagen: „Yes we can!“

    😆

    Gruss PowerShell 😎

    Comment by PowerShell — 17. Mai 2010 @ 16:50

  6. Ich drücke das mal mit Fefe aus.

    Comment by Christian — 17. Mai 2010 @ 17:14

  7. Verdammt… wieso wüsste ich NOCH nicht von dem Blog da hier? Damn funny… habe soeben zu den Favoriten hizugefügt 😀

    Comment by PowerShell — 18. Mai 2010 @ 15:26

  8. Wie, Du kanntest Fefe nicht? Der ist doch ne Institution …

    Comment by Christian — 19. Mai 2010 @ 01:53

  9. Leider nicht… aber jetzt schon 🙂

    Comment by PowerShell — 19. Mai 2010 @ 09:01

  10. Aber nicht paranoid werden 😉

    Comment by Christian — 20. Mai 2010 @ 14:34

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