15. Februar 2009

Die Probleme im Online-Banking

Category: Allgemein,Recht — Christian @ 20:21

Weil ich’s gerade sehe und von dort verlinkt werde:

Das Hauptproblem beim Online-Banking sehen die Bundesbürger in der Sicherheit. 64% der Bürger sind der Meinung, beim Online-Banking bestünde ein zu hohes Risiko. Und immer noch 41% sehen ein Problem darin, dass die Banken keine Haftung bei Schäden übernehmen.

Der letzte Punkt ist der, in dem ich die größten Probleme bei der Akzeptanz von Online-Banking sehe. Natürlich übernehmen einige Banken zur Zeit Schäden, die Kunden bei der Nutzung von Online-Banking entstehen. Aber nicht etwa, weil es für den Kunden einen vertraglichen Anspruch gäbe. Das geschieht allein aus dem Grund, Negativschlagzeilen über das Online-Banking zu vermeiden und ist reine Kulanz der Bank. Darauf verlassen kann sich leider niemand.

Ich habe vor einiger Zeit die AGB meiner Bank zum Online-Banking studiert. Frei übersetzt für Nichtjuristen steht da drin: „Online-Banking ist absolut sicher und wenn doch was passiert ist natürlich der Kunde schuld und trägt den Schaden. Der Kunde könne aber der Bank gerne ein Fehlverhalten nachweisen.“ Ich habe meine Hausbank dann freundlich nach einer Kopie ihres Sicherheitskonzepts zum Online-Banking gefragt, denn um das Fehlverhalten nachweisen zu können brauche ich natürlich die relevanten Unterlagen. Fehlanzeige. Ich vermute ja, das Sicherheitskonzept ist so schlecht, dass sich die Bank nicht traut es herauszugeben (und ja, ich habe etwa zwei Jahre in der IT-Sicherheit einer Bank gearbeitet, ich weiß wie da gepfuscht wird).

Praktisch stellt sich das Online-Banking daher für den Kunden als nicht zu durchschauender Komplex dar, der den Banken Kostenvorteile bringt bei gleichzeitiger Risikoabwälzung auf den Kunden. Wenn man gleichzeitig in der Zeitung lesen kann, dass sich viele Banken aus Kostengründen scheuen, Anti-Skimming-Module an ihren Geldautomaten anzubringen (weil das Risiko da trägt ja auch der Kunde), dann ist das Misstrauen gegenüber den Banken völlig gerechtfertigt.

Im Endeffekt brauchen wir deshalb einen verbindlichen, einklagbaren Rechtsanspruch der Kunden, dass Banken die ja auch den Kostenvorteil haben, die durch das Online-Banking entstehenden Risiken ebenfalls übernehmen müssen. Bei Kreditkarten funktioniert das ja auch. Aber das wird nicht ohne Gesetzesänderung über die Bühne gehen, die Rechtsprechung des BGH ist in Deutschland für eine Selbstregulierung viel zu bankenfreundlich.

Die Post will E-Mails ein Drittel billiger anbieten

Category: Offtopic — Christian @ 19:17

Zumindest laut Focus:

    „Neben einer Briefzustellung in Standard- und Premiumqualität gebe es ein weiteres Projekt. Dabei würden Briefe von Unternehmen zunächst an die Post gemailt und dann per Papierausdruck an den Empfänger weitergeschickt.“

Das soll dann gegenüber dem normalen Porto ein Drittel weniger kosten. Komisch, das machen viele Leute die ich kenne mit den E-Mails. Ausdrucken und Abheften. Aber dafür braucht es bestimmt nicht die Deutsche Post.