8. Dezember 2007

Warum Prof. Beyerer nicht veröffentlicht

Category: Produktion,Work — Christian @ 14:07

Ich habe neulich bei der Durchsicht des neuen Telepolis-Hefts schon Prof. Beyerer vom Fraunhofer IITB kritisiert, der glaubt alles wäre gut, sicher und toll und bemängelt, es gäbe generell von Fraunhofer praktisch keine relevanten und brauchbaren Veröffentlichungen zur IT-Sicherheit in kritischen Infrastrukturen.

Jetzt durfte sich Prof. Beyerer bei Spiegel Online (der Link fliegt wieder raus, sobald der Artikel Geld kostet!) auslassen:

    „Der Informatiker Jürgen Beyerer plädiert dafür, so manche Ergebnisse geheim zu halten.“

Ich nehme an, er meint da insbesondere seine eigenen. Die sind so gut, so toll und so fortschrittlich, die müssen geheimgehalten werden weil wenn die Bösen(TM) seine Forschung in die Finger bekommen würden, dann würde natürlich die Welt untergehen.

Und dann seine Kernaussage:

    „Sicherlich muss man für Sicherheitsforschung an besonders sensiblen Themen, deren Ergebnisse man einer breiten Öffentlichkeit nicht im Detail zugänglich machen möchte, Kontrollmechanismen festlegen, die wissenschaftliche Qualität und prinzipiell gesellschaftliche Akzeptanz sichern. Die Beteiligten bei der Sicherheitsforschung für kritische Infrastrukturen – Wissenschaftler, Betreiber kritischer Infrastrukturen, Bedarfsträger, Fördermittelgeber, öffentliche Auftraggeber und Politik – bilden auch selbst schon eine recht große Community, in der meines Erachtens sehr verantwortungsbewusst auch kritische Fragen, insbesondere Fragen der gesellschaftlichen Akzeptanz, diskutiert werden. Man sollte daher die Kontrollmechanismen innerhalb dieser Community nicht unterschätzen und auch darauf vertrauen.“

Den Absatz sagt eigentlich alles über das Verständnis von Prof. Beyerer aus. Der Staat soll seine Arbeit finanzieren (das sind die öffentlichen Auftraggeber, also der Steuerzahler) und ein möglichst kleines Konsortium kontrolliert die Geldvergabe (an sich selbst) und die Veröffentlichung der Ergebnisse. Unternehmen aus der freien Wirtschaft kommen in seinem staatlich gelenkten Weltbild schon gar nicht mehr vor. So wird jedem Dritten die Möglichkeit genommen, die Verwendung der Gelder zu kontrollieren aber dafür ist die Welt von Hr. Beyerer ein wenig sicherer.

Ich hoffe die Haltung von Prof. Beyerer ist nicht repräsentativ für die gesamte Fraunhofer Gesellschaft.

Der C64 lebt

Category: Internet,Offtopic — Christian @ 02:03

zumindest die klassischen Spiele … wie schön 😉

Und Commander Keen spiele ich immer noch gerne. Das läuft sogar auf meinem XP. Erinnert sich eigentlich noch jemand an den Dopefish?

Ich brauche noch eine Kategorie „Nostalgie“ glaube ich. Oder ich werde alt.

MIT Course Material Online

Category: Internet,Literatur — Christian @ 01:51

Das MIT stellt schon seit geraumer Zeit diverse Vorlesungen und Kurse für Studenten unter dem Titel MITOpenCourseware online. Weil ich den Link immer wieder verliere stelle ich ihn hier erstmal rein 🙂

Die Kurse decken wirklich alle Bereiche ab, auch wenn die am häufigsten gesehenen Kurse aus den Bereichen Physik und Chemie kommen. Ein paar echte IT-Perlen sind jedoch auch dabei:

  • Den Kurs 6.857 Network and Computer Security finde ich beispielsweise recht interessant. Alleine das Einstiegsbild mit dem SSL-Handshake schreckt bestimmt schon ein paar Verzagte ab. Andererseits finde ich diese Grafiken immer recht hilfreich um zu zeigen, wie kompliziert IT-Security insgesamt und SSL im speziellen sein kann.
  • 6.875 Cryptography and Cryptanalysis kommt auch nicht schlecht aber da wird es schon richtig kompliziert. Das ist dann nur noch für Profis und solche die es werden wollen. Ich glaube, wenn ich die Hälfte davon verstehe bin ich schon zufrieden.
  • Und eine Vorlesung die ich auch gerne empfehle ist diese: 6.171 Software Engineering for Web Applications. Es treten so viele Sicherheitslücken in Webapplikationen auf, da braucht es definitiv etwas mehr Software Engineering.

Einziger Nachteil: man braucht sehr viel Zeit, das alles zu Lesen.

Und wem das alles nicht taugt, der findet vielleicht hier etwas. Gödel, Escher, Bach irgendwer? Oder lieber The Anthropology of Computing?