29. Februar 2008

DRM strikes back

Category: Internet,Produkte — Christian @ 14:59

Digitales Restriktionsmanagement, d.h. die Software die gerne mal zur Gängelung der Kunden eingesetzt wird schlägt mal wieder zu. Die Bösen sind Apple und Adobe.

Mit dem Update auf QuickTime 7.4 hat Apple eine neue DRM-Version eingeführt, die an Quicktime-Filme etwas andere Anforderungen stellt. Videos, die mit Adobes Premier und After Effects erstellt wurden, können plötzlich nicht mehr geöffnet werden. Sogar die eigenen Filme nicht mehr:

    „After Effects error: opening movie – you do not have permission to open this file (-54).“

Und Apple Quicktime erlaubt es leider nicht, auf eine ältere Version zurückzugehen. Ohne Time Machine hat man plötzlich ganz schlechte Karten. Am besten packt man einfach kein Quicktime auf den Rechner. VLC tut es für mich auch.

Bei den eigenen zahlenden Kunden ist Apple aber auch nicht zimperlich. Wer dumm genug war, sich in den letzten Jahren mittels iTunes eine nette Sammlung DRM-geschützter Lieder zu kaufen kuckt heute verdientermaßen blöd aus der Wäsche. Inzwischen bieten nämlich fast alle Musicshops im Internet auch ungeschützte MP3s an. Nur leider lässt Apple die Kunden die bereits gekaufte Musik nicht einfach als MP3 herunterladen. Die Konvertierung eines Liedes vom DRM-verseuchten AAC-Format in MP3 kostet pro Lied extra. Und … man kann nur alle Lieder zusammen konvertieren, bei ein paar hundert Liedern im iTunes Store ein richtig teurer Spaß. Mit Tools aus dem Internet kann der Kopierschutz natürlich entfernt werden aber legal ist das nicht. Man kann nur hoffen, dass jetzt auch der dümmste kapiert, dass er mit DRM nur beschissen wird.

Adobe profitiert gerade davon, dass YouTube und Co. ihre Filme per FlashMovie vertauschen und Flash plötzlich das dominierende Format im Internet ist. Allerdings kann man die ganzen FlashMovies auch runterladen, lokal anschauen, Ausschnitte bearbeiten, kurz das ganze „rip, mix and burn“ Programm. Und was tut Adobe folglich? DRM in Flash integrieren. Jetzt ist das Format weit genug verbreitet, jetzt kann man die Schrauben anziehen. Demnächst wird man Flash-Filme nicht mehr herunterladen oder nur noch einmal oder zweimal anschauen können. Oder gleich zahlen müssen. Was Adobe meiner Ansicht nach vergisst ist, dass es genug Alternativen gibt. Man kann nur hoffen, dass die Nutzer klug genug sind, ein DRM-verseuchtes Flash schnell fallen zu lassen.

Ansonsten ist leider weiterhin der Ehrliche auch der Dumme.